Bericht zum Jahreskonzert

Geschrieben von Leo Degen.

Great Britain gilt als Herkunftsland und als „Mekka“ der Brass Band Musik. An einem derdortigen Festivals nahm der Musikverein Buckten letztes Jahr teil und zeigte im heurigenJahreskonzert, wie nachhaltig die schönen Erinnerungen an jene Reise sind. Mitausschliesslich britischen Kompositionen und mit Pub-Dekorationen bescherte die Band denBesuchern einen unvergesslichen Abend. Schon beim Eintritt in die Buckter Mehrzweckhallebefand man sich – statt im nüchternen Foyer mit Garderobe und Eintrittskasse – in einemrichtigen English Pub. Für Live-Musik sorgte das beliebte Duo „Double Trouble“. Und dieHalle war dekoriert mit farbenfrohen Regenschirmen, passend zum Wetter während desEngland-Trips des MVB.Nun aber zum zentralen Inhalt des Abends: Das Konzert bot einmal mehr hervorragendeBlasmusik. Sowohl der erste Teil als auch der Part nach der Pause wurden durchcharakteristische Eröffnungsstücke eingeleitet, bei welchen der MVB gleich zu Beginn seineBrillanz im Sound und hohe Präsenz in der Percussion präsentieren konnte. Am 23. Juniwird der Musikverein als Gastverein am Bernischen Kantonal-Musikfest in Thun teilnehmen.Das ausgewählte Wettstück konnte am Jahreskonzert zum ersten Male öffentlich präsentiertwerden. „Occasion“ von Edward Gregson mit der Gregson-typischen Rhythmik und demelegischen 3.Satz verlangt hohe Genauigkeit in der Präzision ebenso wie gute Solostimmen.Mit der Darbietung dieser Komposition zeigte die Band auf, dass sie auf gutem Weg ist undin Thun bestimmt ein gutes Resultat erzielen wird.Ein weiterer Höhepunkt wurde von der Es-Horn-Solistin Karin Distel geboten. Das für denlegendären Gordon Higginbottom komponierte Stück „Higgyjig“ stellt hohe technischeAnsprüche. Karin spielte sie mit Leichtigkeit und Souveränität und erntete dafür vomPublikum frenetischen Applaus! Im zweiten Teil wurde die reine Brass Band-Literatur durchdrei Arrangements aus Rock und Pop aufgelockert. Elton John, John Miles und Queenkamen so zu Ehren.Der Ablauf des Konzertes folgte einem durchdachten Drehbuch. Nicole Reimann undSusanne Strub brachten zwischen den musikalischen Darbietungen Ereignisse derEnglandreise zum Besten. Diese amüsanten Sketches schilderten Highlights desWettbewerbs, diverse Szenen rund um die Musikanten, das typisch britische Regenwetter,und auch das Dauerthema Brexit durfte nicht fehlen. Das Konzert und die Inszenierungbescherten dem überaus zahlreichen Publikum einen vergnüglichen und eindrücklichenAbend. Viele Besucher verliessen den Konzertort nicht, ohne im Pub noch einen Absackerzu sich zu nehmen.